Gewindestifte

Gewindestift - Anwendung, Modelle, Entfernung

Gewindestifte sind Schrauben ohne Kopf. Sie werden häufig auch als Madenschrauben oder Wurmschrauben bezeichnet. Anstelle eines herkömmlichen Kopfes befindet sich am freien Ende ein Loch mit einem Schlitzantrieb (seltener) oder einem Innensechskant (häufiger). Sie haben ihren Namen aufgrund ihres besonders engen metrischen Gewindes (Regel- oder Feingewinde) erhalten. Das Gewinde ist durchgängig, erstreckt sich also über die gesamte Länge der Schraube.

Anwendungsgebiete von Gewindestiften

Die ebenfalls gebräuchlichen Bezeichnungen Maden- und Wurmschrauben leiten sich aus der Haupteigenschaft und der Ähnlichkeit zu den Tieren ab. Denn aufgrund des Gewindes können solche Schrauben vollständig in ein entsprechendes Gegengewinde im Grundmaterial eingedreht werden. Das ist vor allem dann wichtig, wenn die Schraube nach der Befestigung nicht mehr zu sehen sein soll.

Der große Vorteil von Gewindestiften ist ihr starker Halt. Die entstehende Schraubverbindung ist besonders robust und stabil und weist einen ausgezeichneten Achs- und Torsionswiderstand auf. Deshalb werden sie in den meisten Fällen als Feststellschrauben verwendet. Madenschrauben mit Regelgewinde eignen sich für die Montage von Türgriffen und Wasserhähnen, zur Befestigung von Wellen und Stahlseilen, oder für den Einsatz im Modellbau. Feststellschrauben mit einem Feingewinde werden dagegen bei der Justierung von Messinstrumenten eingesetzt.

Gewindestift mit Innensechskant nach Material und Größe


Feststellschrauben werden in der Regel aus Stahl hergestellt. Je nach Anwendungsbereich gibt es sie aus blankem Stahl, aus verzinktem Stahl oder aus rostfreiem Edelstahl. Blanker und verzinkter Stahl zeichnen sich durch eine größere Materialhärte aus. Verzinkter Stahl ist zudem weitestgehend rostfrei. Edelstahl gibt es dagegen in den Stufen A1 (rost- und gering säurebeständig) bis A4 (besonders rost- und säurebeständig). Wurmschrauben mit Schlitzantrieb gibt es manchmal auch aus Polyamid oder Messing.

Für den Innenbereich sind blanke oder verzinkte Feststellschrauben also gut geeignet. Im Außenbereich ist die Verwendung von Schrauben aus Edelstahl aufgrund ihrer Langlebigkeit ratsamer. Sie sind durch ihre schützenden Eigenschaften besonders witterungsbeständig.

Zusätzlich muss bei der Auswahl von Wurmschrauben auf den benötigten Durchmesser geachtet werden. Ein Innensechskant wird mit einem Inbusschlüssel bearbeitet. Deshalb richten sich die Breiten bei Wurmschrauben nach den standardisierten Größen von Inbusschlüsseln. Diese reichen von M2 bis M24.

Varianten von Madenschrauben


Zusätzlich gibt es Feststellschrauben in verschiedenen Ausführungen, die sich für bestimmte Zwecke besonders gut eignen. Sie unterscheiden sich vor allem in der Form des Endstücks. Die Ausführungen mit Schlitzantrieb sind selten geworden, weil bei der Montage eine höhere Gefahr des Verrutschens besteht. Gängige Varianten besitzen deshalb ein Innensechskant und sind genormt. Die am häufigsten verwendeten Gewindestifte mit Innensechskant sind:


Gewindeschrauben mit Kegelkuppe kommen zum Einsatz, wenn das zu befestigende Material auf keinen Fall beschädigt werden darf. Dank der Kegelkuppe klemmt diese Schraube nur fest. Der Nachteil ist ein geringerer Halt.


Gewindeschrauben mit Spitze bieten einen besonders festen Halt, da diese Ausführung sehr tief in das Grundmaterial eingebohrt werden kann. Der Nachteil: Nachjustieren ist kaum möglich. Ist das Gewinde erst einmal eingedreht, arretiert es sich stets auf dem gleichen Weg.


Gewindeschrauben mit Zapfen sind dazu da, um eine Durchgangsbohrung zu fixieren. Sie müssen sehr sorgfältig eingeschraubt werden. Deshalb muss vor dem Eindrehen ein Loch ins Grundmaterial gebohrt werden.


Bei Gewindeschrauben mit Ringschneide muss nicht vorgearbeitet werden, da sie von selbst einschneiden. Deshalb eignen sie sich gut, um ein Verdrehen zu verhindern. Die Ausführungen mit Ringschneide bieten, ähnlich wie diejenigen mit Spitze, einen extremen Halt. Das hat aber auch den gleichen Nachteil zur Folge: Die Nachjustierung ist schwierig.

Hinweise zur Entfernung


Weil Wurmschrauben so tief in das jeweilige Material eingedreht werden, gestaltet sich ihre Entfernung grundsätzlich schwierig. Je kleiner die Schraube ist und je tiefer sie sitzt, desto schwieriger wird es, sie wieder zu lösen. Wenn darüber hinaus der Inbuszugang ausgeleiert oder das Gewinde verklebt ist, ist es manchmal kaum noch möglich, die Schraube mit herkömmlichen Methoden zu entfernen.

Im besten Fall geht das noch mit einem Inbusschlüssel. Steckt die Schraube dafür zu fest oder ist das Gewinde zu ausgeleiert, kannst du zunächst versuchen, den Inbusschlüssel ganz vorsichtig mit einem kleinen Hammer in das Innensechskant zu schlagen. Funktioniert das nicht, kannst du Inbusschlüssel und Schraube miteinander verkleben, um für den nötigen Halt zu sorgen. Hilft das ebenfalls nicht, muss ein kleiner Bohrer her. Damit bohrst du die Schraube leicht an und versuchst sie dann mit einem Aufsatz zum Linksausdrehen zu lösen.

Wenn sich die Schraube trotz allem nicht entfernen lässt, tritt der schlimmste Fall ein: Sie muss dann leider komplett ausgebohrt werden.